Exzision (chirurgische Entfernung, Herausschneiden) des Tattoos

Kleinere Tätowierungen können operativ entfernt werden. In örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose wird das tätowierte Hautareal herausgeschnitten. Je nach Größe des entfernten Hautareals wird die Wunde mit Haut-Transplantaten bedeckt oder mit Verschiebungen anderer Hautareale versorgt. Diese Methode ist nur möglich bei länglichen (schmalen) und kleinen Tattoos. Mit dieser Methode ist die vollständige Entfernung des Tattoos in einer einzigen „Behandlungssitzung“ möglich. Allerdings wird dies durch einen gravierenden, und heute nicht mehr aktzeptablen Nachteil erkauft: Die Exzision eines Tattoos führt immer zum Entstehen einer hässlichen Narbe. Oftmals kommt es auch zu schmerzhaften Wundspannungen. Hinzu kommen noch die allgemeinen Risken eines chirurgischen Eingriffs (Infektionsrisiko, verzögerte Wundheilung) und die Narkoserisken.

Dermabrasion (Abschleifen) des Tattoos

Ein Verfahren, das seit der Einführung von leistungsfähigen Q-Switched Lasern nicht mehr den Regeln der ärztlichen Kunst entspricht. Die Dermabrasion eines Tattoos ist keinesfalls mit der heute durchaus noch üblichen „Microdermabrasion“, die in Kosmetikstudios durchgeführt wird, vergleichbar. Die Dermbarasion eines Tattoos ist ein richtiger chirurgischer Eingriff, der nur unter Lokalanästhesie oder Vollnarkose durchgeführt werden kann. Die Vor- und Nachteile der Dermabrasion eines Tattoos sind ähnlich wie bei einer Exzision: Vollständige Entfernung im Rahmen eines einzigen Eingriffs. Die Entstehung hässlicher Narben ist jedoch auch bei dieser Methode unvermeidlich. Ebenso können – wie bei der Exzision – Wundspannungen entstehen. Auch bei dieser Entfernungsmethode bestehen die allgemeinen Risken eines chriurgischen Eingriffs (Infektionsrisiko, verzögerte Wundheilung) und die Narkoserisken.

Abtragung des Tattoos mit fraktioniertem C02-Laser

Fraktionierte CO2-Laser erlauben außerordentlich präzises Abtragen der Haut und bewähren sich seit Jahren in vielen Bereichen der ästhetischen Lasermedizin, u. a. bei der Entfernung von Pigmenflecken, Warzen, Altersflecken, Falten und auch Aknenarben. Im Aestomed Ambulatorium werden C02-Laser seit 2001 eingesetzt, mit fraktionierten C02-Lasern arbeiten wir bereits seit 2006. Bei der Tattooentfernung mit fraktioniertem C02-Laser wird das tätowierte Hautareal im Prinzip durch extrem kurze und schnelle Lichtimpulse thermisch abgetragen. Im Gegensatz zur Tattooentfernung mit einem Q-Swichted Laser ist es jedoch nicht möglich, selektiv nur das unerwünschte Pigment zu behandeln, sondern man muss sozusagen durch die gesamte Haut durch, bis in jene Tiefe, wo sich das unerwünschte Pigment befindet. Deshalb werden auch die Hautschichten geschädigt, die über der Tätowierung liegen. Allerdings erfolgt diese Hautabtragung wesentlich präziser und schonender als mit Schleifgeräten (Dermabrasion) oder im Rahmen einer Exzision. Diese Behandlungsmethode ist nur in ganz speziellen Fällen in Betracht zu ziehen, da sie mit einem hohen Narbenbildungsrisiko verbunden und schmerzhaft ist (Durchführung nur in Lokalanästhesie oder Vollnarkose möglich).

Wissenschaftlich nicht anerkannte, medizinisch nicht vertretbare Methoden der Tattooentfernung

Diese Behandlungen bauen allesamt auf folgendem Prinzip auf: Mit Nadeln oder anderen Instrumenten wird, ähnlich wie beim Tätowieren selbst, eine Chemikalie, meist ein Enzym oder eine Säure (oft als Milchsäure bezeichnet), in die Haut eingebracht / gespritzt / gestochen / geschossen. Diese Chemikalie führt zu einer Entzündung und Wunde. Über diese Wunde eliminiert der Körper das Wundsekret mitsamt dem Pigment. Keines dieser Verfahren konnte bisher im Entferntesten an die Wirksamkeit der Laserbehandlung anknüpfen, auch wenn sie oft als bessere Alternative zum Laser beworben werden. Meist werden diese Verfahren mit viel Werbung als „narbenfreie“ Alternative zum Laser angepriesen. Tatsächlich ist bei dieser Methode jedoch eine sehr hohe Anzahl von Behandlungssitzungen erforderlich. Eine vollständige Entfernung eines Tattoos oder sogar eine hinreichende Aufhellung für ein Cover Up ist mit dieser Methode extrem unwahrscheinlich. Uns ist kein einziger Fall bekannt, in dem dies gelungen ist. Hingegen „übernehmen“ wir immer wieder Patienten, die nach zahlreichen Behandlungssitzungen die Aussichtslosigkeit dieser Behandlungsmethode erkennen und entfernen das unerwünschte Tattoo mit unserem Q-Switched Laser. Versuche, ein Tattoo z.B. mit Milchsäure zu entfernen, bringen erhebliche Risken mit sich, wie u.a. Pigmentstörungen, Entzündungen, Wundheilungsstörungen, Schattenbildung usw. Das Narbenbildungsrisiko ist bei dieser Behandlung begreiflicherweise sehr hoch, und zwar um eine Vielfaches höher als bei einer Lege artis durchgeführten Tattooentfernung mit einem leistungsfähigen Q-Switched Laser. Wir betrachten diese Behandlungsmethode mangels irgendwelcher wissenschaftlicher Nachweise der Wirksamkeit als unseriös und als medizinisch nicht vertretbar.