Der Rubinlaser zählt zu den Festkörperlasern und ist gleichzeitig der erste jemals entwickelte Laser. Wie bei allen Festkörperlasern wird hier ein verstärkendes Medium aus einem glasartigen oder kristallinen Festkörper verwenden. Beim Rubin- oder Ruby Laser kommt dafür ein synthetischer Rubin zum Einsatz. Natürlich vorkommende Rubine kommen nicht in Frage, da hier der Chromanteil zu hoch ist. Bei den künstlich hergestellten Rubinen für den Laser handelt es sich um eine Stabform mit glatten Enden. Optisch gepumpt wird der Rubinlaser von einer Blitzlampe, denn deren Licht wird besonders gut absorbiert. Der Rubinlaser gehört zur Gruppe der Drei-Niveau-Laser.
Die Impulsdauer beim Rubinlaser ist nur einige Nanosekunden lang. Er arbeitet dabei mit einer Wellenlänge von 694 nm. Als Q-Switched oder gütegeschaltener Laser eignet sich der Rubinlaser für die Entfernung von Pigmenten und kommt daher für die Entfernung von Tätowierungen und anderen Pigmentveränderungen der Haut zum Einsatz. Denn die Impulse werden selektiv von den pigmentierten Partikeln in der Haut aufgenommen, ohne dabei das umliegende Gewebe zu schädigen. Bei Aestomed in Wien setzt Dr. Zuzana Bauer den Q-Plus C von Quanta ein. Dieses Gerät ist der einzige Laser in Österreich, der drei verschiedene Wellenlängen erzeugen kann: Neben der Wellenlänge von 694 nm für den Rubinlaser verfügt er außerdem über 532 nm und 1.064 nm für die Anwendung als Nd:Yag-Laser. Jede dieser Wellenlängen wird mit einer eigenen cavity (Laserquelle) erzeugt. Dadurch stehen bei jeder Wellenlänge extrem hohe Energiedichten zur Verfügung. Im Gegensatz dazu gibt es auch Lasersysteme, die nur eine cavity (Laserquelle) haben, und weitere Wellenlängen durch Vorschalten eines Farbstoff-Handstücks erzeugen. Diese technischen Lösungen sind wesentlich einfacher und billiger, haben jedoch den Nachteil, dass die „abgleiteten Wellenlängen“ nur sehr geringe Energiedichten erreiche, die für wirksame Behandlungen nicht ausreichen.
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